Mittwoch, 23. Mai 2012

Heute gibts wieder etwas ruhigere Musik, dafür aber sehr cool.



Dienstag, 22. Mai 2012

(K) Eine Apfelgeschichte


Das Bild eines süßen, blonden Knirpses mit viel zu weitem Shirt und umgedrehten Basecap formt sich inzwischen in meinem Kopf und ich lasse die Gedanken ein bisschen schweifen. Letztlich soll eine Apfelgeschichte daraus werden. Der allererste Eindruck bei der Betrachtung war ja: Der Kleine überlegt sicher, wie weit der wohl fliegen kann, wenn er ihn wirft. Und wahrscheinlich ist das gar kein angeknabberter Apfel, den er da in der Hand hält, sondern ein handsignierter Baseball.

Doch bleiben wir zunächst beim Apfel. Seid Urzeiten muss diese Frucht für alles Mögliche herhalten. Angefangen mit der Erbsünde. In der Kunst wird die Frucht vom Baum der Erkenntnis häufig als Apfel dargestellt. Das hat sich inzwischen sogar soweit verselbständigt, dass viele Menschen tatsächlich auch glauben, dass da im Paradies ein Apfelbaum stand, den der Allmächtige mit einem Verbot belegt hat, quasi einem Apfelessverbot. Aber wie im Märchen die böse Hexe oder Stiefmutter gab es im Paradies die Schlange. Und die wiederum hat ausgerechnet die Frau überzeugt: „Was soll schon passieren, Obst ist gesund. Lass dir doch nichts erzählen, außerdem macht's schlau!“ Und Eva als erste Frau, damals ja scheinbar konkurrenzlos, aber dennoch vorausschauend genug, eine von uns, die wir schon seid Jahrtausenden dem Diätwahn verfallen sind, hat die Situation schnell analysiert: Ist gesund, gut, sonst wächst hier ja auch nichts, das krank macht. Hat kaum Kalorien – da hat wahrscheinlich ein Blick an den eigenen Hüften entlang genügt. Macht schlau ... mmhhh kann also nicht schaden und ... abgebissen.

Nun sind wir Frauen, wenn wir es so richtig ernst mit unsren Männern meinen und ihnen Gutes wollen, ja so, dass wir positive Erfahrungen immer sofort loswerden und teilen möchten. Einige von Ihnen kennen das sicher auch. Sie sehen, der Nachbar schneidet die Hecke mit einer Spezialschere oder mäht Rasen mit einem neuen, ultraleisen Gerät, sofort wird Rapport erstattet. Mann ist noch nicht die Türe drin, reden wir schon wie ein Wasserfall auf ihn ein, damit er ja auch nur keine der guten oder interessanten Neuigkeiten verpasst. Optimales Zeitmanagement nennt man das! Und auch Rezepte, die den Männern der Nachbarinnen ja so vorzüglich schmeckten, werden immer gleich am eignen Objekt getestet.
„Hach, wenn Ssie nur ein Löffelchen Schmand in die helle Sauce geben, dann gibt das einen gaanz feinen Geschmack, mein Horst wollt gaar nicht mehr aufhören zu essen.“ Was machen wir? Denken uns: Haha, von wegen ein Löffelchen, der halbe Becher muss da rein!

Wen wundert also noch, dass Eva sich den Adam geschnappt hat und ihm den Apfel unter die Nase gehalten hat: „Hier Schatz, beiß, ist gesund!“ Und als Mann, daran gewöhnt von der Gattin nur aufs Feinste umsorgt zu werden, beißt er natürlich rein ohne groß drüber nachzudenken. Denn als er vom Beerensammeln nach Hause kam, hat sie ihn schon mit einem Vortrag über die Schlange so überfordert, dass er in Gedanken abgeschaltet hat und vielleicht an den Nachtisch, einen Badeurlaub auf Hawaii oder aber an Panzerband gedacht hat, mit der er ihr den Mund zukleben wollte, damit sie endlich, endlich still ist.

Nun hatte der erste Apfelbiss allerdings einen, auf mich zumindest, merkwürdig anmutenden Effekt. Adam und Eva wurden sich bewusst, dass sie nackt waren. - Öhm? - Hat der liebe Gott ihnen vorher bloß psilocybinhaltiges Obst vorgesetzt? Magic Mushrooms? Und mit dem Apfel kam die Ernüchterung: „Ah Moment, hier fehlt ja was ... uhch Klamotten!“ Wirft ja meiner Meinung nach kein soo sehr gutes Licht auf den lieben Gott. Der war jedenfalls sauer, weil Adam und Eva nun im Lendenschurz rumliefen, und hat sie aus dem Paradies ausgesperrt. Und als ob das als Strafe nicht schon gereicht hätte, gab's für jeden noch eine extra Strafe dazu.

Mein Fazit dieser Geschichte ist: Der liebe Gott ist eigentlich ein Spanner, Männer denken nicht selbst, sondern machen das, was die Frau ihnen sagt, wir Frauen sind an allem Schuld und wenn nicht wir, dann gibt’s irgend eine Schlange, auf die man alles Übel schieben kann. Der Apfel ist der Retter in der Geschichte, der Klarheit verschafft.
Hätte Gott statt des Apfelbaumes mal einen Baseballbaum in die Mitte des Paradieses gesetzt. Da wäre nix mit reinbeißen gewesen. Eva hätte Adam einen Pass zugeworfen und der hätte ihn sicher weit genug weg werfen können, dass die Schlange einen Moment gebraucht hätte ihn zu finden. Weiter hätten sie ihr bewusstseinsveränderndes Obst essen und nackt bleiben können, zur Freude vom lieben Gott. Dann allerdings hätten wir wohl, nicht nur für diese Geschichte, keinen Apfel.

Montag, 21. Mai 2012

Passend zu meiner Stimmung heute mal etwas mit mehr 'bumms'...

Samstag, 19. Mai 2012

Gedankentourismus

Wahrscheinlich kennt ihr das alle, wenn ihr mehr oder weniger unfreiwillig Gasthörer einer Unterhaltung seid, von der ihr ausgeht dass sie doch eher privater Natur sein sollte. Bei mir oft so erlebt im Bus, in der Bahn, im Wartezimmer beim Arzt, oder aber im Supermarkt.
Die Kassiererin zieht lächelnd irgend ein Päckchen Haribo's über den Scanner und meint zur Kundin:
"Mmh die sind lecker, die ess ich auch gern!"
"Ach die sind gar nicht für mich, mein Mann isst die bloss so gern." entgegnet die Kundin noch etwas verhalten und ich frage mich derweil ob sie gelogen und nun Angst hat, dass man sie als Naschkatze entlarven könnte.
"Ich muss meinem immer Knabberstangen bringen!" So die Antwort der Kassiererin und sie wirkt dabei tatsächlich angewidert. Haribo's die sind lecker, aber Knabberstangen?!
Nun ja, das Gespräch läuft und läuft, Kassiererin und Kundin tauschen sich aus wie lange sie ihre Partner inzwischen kennen, während ich versuche höflich wegzuhören wartend dass ich auch endlich bezahlen darf, da kommt von der Kassiererin:
"Heiraten?! Nein wenn ichs nochmal machen könnt würd ich allein bleiben!" Das klingt dermaßen bestimmt, dass ich dann doch nochmal genauer hinhöre.
"Ja, ich auch!" entgegnet die Kundin nicht weniger überzeugt während sich beide Frauen anschauen und Blicke zuwerfen die sagen: "Gott sei Dank, die versteht mich!"
"Naja vielleicht in ein paar Jahren, wenn der Kleine mal ausgezogen ist, obwohl so klein is der ja auch nicht mehr."
"Ja, meiner auch nicht."
Die Kundin bezahlt, lächelt die Kassiererin an, wünscht ihr noch einen schönen Tag. Es lässt sich ansehn wie der Abschied zweier Leidensgenossinnen.
Dann bin ich an der Reihe.
Puh ich hab keine Haribo's dabei, Gott sei Dank denke ich, während ich freundlich guten Tag sage. Als nicht verheirateter Single mit zwei Mädels die schon zwei Jahre älter sind als die Kinder meines Gegenübers schweige ich sie lächelnd an. Nicht, dass sie nachher noch böse wird und mir die Wurst zwei Mal abzieht.
Als ich bezahlt und den Laden verlassen habe sinniere ich darüber, ob es soetwas wie die wahre Liebe einfach nicht gibt oder ob Männer und Frauen einfach auf lange Sicht gesehen nicht miteinander harmonieren können. Es soll ja Zeiten gegeben haben in denen das auch so geklappt hat. Da das aber nicht mein erstes und sicherlich nicht mein letztes Erlebnis als Gedankentouristin war erhoffe ich mir für später noch mehr Aufklärung.

Habt einen ganz wunderbaren Tag!

Njala

Freitag, 18. Mai 2012

Heute mal ein beschwingt, fröhliches Musikstück von und mit Lindsey Stirling. Das Video wollt ich euch nicht vorenthalten, ist sehr nett gemacht.

Donnerstag, 17. Mai 2012

Hallihallo Gemeinde,

heute gibts mal noch keine Geschichte von mir sondern lediglich eine Empfehlung.
Hier so nebendran ist Janek Heinrich's Blog verlinkt. Er schreibt richtig coole Kurzgeschichten und ich finde seine Geschichte: Der Cyborg, bei ihm im April zu finden, ist einen extra Hinweis wert!

Viel Spaß beim Lesen

Njala

Dienstag, 15. Mai 2012

Vorstellung

Hallo ich bin's, Njala. Inzwischen bin ich 29 Jahre alt. So seid fünf oder sechs Jahren schon. Vielleicht auch mehr, das weiß ich grade nicht auswendig. Vermarkten kann man mich also offiziell nicht mehr. Erste Fältchen, Schwangerschaftsstreifen, Pölsterchen hier oder da - ich passe in kein Bild. Jedenfalls in keines das uns von der Mediengesellschaft vorgegeben wird. Aber vielleicht kann ich ja noch was andres außer da sitzen und warten bis der Deckel sich über mir schließt während im Hintergrund scheinheilig in Taschentücher geschnoddert wird, oder warme Luft zum stinken bringen. Vielleicht... kann ich ja Menschen zum Lachen bringen. Oder zum Nachdenken, ihnen den Tag versüßen, ein Lächeln, zumindest ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern, ihr Herz berühren. Alles zusammen wäre natürlich ein äußerst erstrebenswerter Erfolg, mal sehen ob ich da irgendwie ran kommen kann.

Eine Möglichkeit dieses Ziel zu erreichen bestünde darin mich bei der Wahl zur Miss Germany anzumelden. Mit andächtig gefalteten Händen präsentiere ich mich in knappem Bikini auf der Bühne während ich für den Weltfrieden plädiere. Eine Runde später empöre ich mich und werfe der Jury dunkle Machenschaften, Betrug und Diskriminierung vor weil sie ausgerechnet 'mich' nicht mehr dabei haben wollten, die ja offensichtlich nicht mehr der Norm entspricht.

Die Überlegung in die Politik zu gehen und mich auf diese Art für meine Mitmenschen zu engagieren war ebenfalls schon vorhanden, tendenziell hat Politik schon auch etwas komisches an sich. Diesen Gedanken verwarf ich allerdings recht schnell wieder, denn im Gegensatz zur Politik ist der Humor doch das ehrlichere, mir näher liegende Handwerk.

Für Frauen meines Alters besteht natürlich auch die Möglichkeit sich auf dem Esoterikmarkt zu verdingen. Gewagte Thesen aufzustellen und mit Fallbeispielen zu belegen bis mich die Welt als neuen Guru feiert, das könnte ich mir schon gefallen lassen. Was mich bisher davon abschreckt ist der Umstand dass die wenigsten der mir geläufigen Esoteriker auch nur ansatzweise über den Humor verfügen an dem ich so hänge. Und ich wollte den Menschen doch Heiterkeit bringen und nicht sich an Strohhalme Klammernde abzocken.

Auch die Idee nackt durch unser Dorf zu rennen und das Ende der Welt zu verkünden hab ich ganz schnell verworfen. Das würde zwar sicherlich Aufsehen erregen, aber ob die Leute im Ort es tatsächlich auch  spaßig finden? Schließlich habe ich zwei Töchter und die wollen nicht zu zweifelhaftem Ruhm ihrer Mutter wegen gelangen – noch nicht jedenfalls.

Natürlich könnte ich auch Schauspielunterricht nehmen und mich ausschließlich für Komödien engagieren lassen, aber das hebe ich mir als Notfallplan auf, für den Fall, dass es mit der Schreiberei nicht klappt.

Letztendlich dachte ich mir dass man wenn man etwas erreichen will die Dinge bei der Wurzel anpacken muss und schon in der Bibel steht geschrieben: “Am Anfang war das Wort”.
Allein dieser Satz lässt in mir die ulkigsten Bilder entstehen: Hat der liebe Gott sich also im leeren Raum hingestellt und gerufen: “Abrakadabra!” und das sieben Tage lang und danach war der blaue Planet entstanden? Vielleicht hat er sich ja abgewechselt mit “Hokuspokus” oder “Simsalabim”. Wie er das auch gemacht haben mag, die alten Propheten maßen dem Wort schon eine sehr gewichtige Bedeutung bei.

Ah ich schweife ab, wie so oft wenn es was zu erzählen gibt. Thema war ja ein ganz anderes. Naja, ich hab nie tanzen gelernt und auch nicht singen. Meine Gemälde gehören eher in die Kategorie strange Art oder auch unterirdisch. Jeder möchte doch eine Spur auf diesem Planeten, seiner Welt, hinterlassen eh er sich in andere Dimensionen verabschiedet und sei es nur eine ganz kleine. Die meine soll in schwarz auf weiss auf Pergament stehen. Ganz vielleicht steckt ja ein Artwortker in mir, ein Buchstaben Artworker. Wir werden es herausfinden.