Montag, 28. Oktober 2013

Fremdeln auf hohem Niveau

Umgezogen aber noch nicht ganz fertig sind wir, obwohl doch schon ziemlich fertig von der ganzen Schlepperei und Räumerei. Telefon und Internet seid letztem Freitag nun auch wieder vorhanden.
Die Zimmer präsentieren sich in einem noch unwirklichem, aber angepassten Design. Nix ist mehr wie es war und so kommts dass meine Mädels und ich uns dieNächte neuerdings mit den Nerds aus 'The Big Bang Theory' um die Ohren schlagen. Meist natürlich in meinem Zimmer.
Wie lange dauert es denn bis man sich so eingelebt hat? Ich kann mich nicht erinnern, dass ich früher solche Probleme hatte. Nu bin ich dank Schlafmangels auch noch ständig unterschwellig garstig. Ich glaub ich brauche einen Helm und eine Baustellenlampe... nur so als Warnung.
Hoffe euch gehts gut und ihr werdet nicht weggeweht wenn ihr raus müsst!

Viele liebe Grüße,
N.

Montag, 14. Oktober 2013

Was denn nu los?

Also es war bisher ein ganz und gar wunderlicher Tag. Ich sitz auf abgeschlagenen Möbeln und in Kisten und Säcken, aber der erlösende Anruf, dass ich endlich die Schlüssel zu meiner neuen Wohnung abholen kann, kam bisher leider nicht. Nichts desto Trotz bin ich ja gern vorbereitet und fuhr heute früh zum Baumarkt, zwecks diverser Kleinartikel, die nötig geworden sind. Was soll ich sagen? Bekanntlich findet man ja wenn man im Baumarkt jemanden braucht kein Personal, oder aber die Schlange hinter dem einen Mitarbeiter ist bereits abschreckend groß. Heute früh schallmaiten mir mindestens fünf Globus Baumarkt Mitarbeiter einen 'SCHÖNEN guten Morgen' entgegen, so dass ich mich schon langsam nach der versteckten Kamera umsah. Wenn ich irgendwo stehen blieb um mir etwas anzusehen (das mach ich gern im Baumarkt, gerade bei Bohrmaschinen :D) da blieben die auch noch stehen und fragten nach, ob sie mir was helfen könnten. ÖHM? Im Baumarkt, ner Frau helfen? Ich dacht echt ich bin im falschen Film, oder aber, die Angestellten dort konkurrieren um einen inzwischen prämienumwobenen 'Mitarbeiter des Monats' Titel.
Drückt mir die Daumen, dass das Telefon bald klingelt, ich möcht so gern endlich hier weg.
Und habt eine besonders schöne, stressfreie, aber auch überraschend, verwunderliche Woche!

Viele, liebe Grüße,
N.

Montag, 7. Oktober 2013

Bizarre Zukunftsvision II - oder warum es vielleicht doch interessant ist wenn in China ein Sack Reis umfällt

Man nehme eine Welt die vergreist. So lautete zumindest eine Schlagzeile, die mir neulich ins Auge fiel. Wohin also am Günstigsten mit all den Menschen, die dem verbliebenen Rest solche Schwierigkeiten bereiten? Genau, nach China! Dort leben viele fleissige Menschen, die hart im Nehmen und froh und dankbar auch für Billiglohnjobs sind, ganz im Gegensatz zu uns verwöhnten Deutschen. So stampft man ein Altenheim sicher für die Hälfte der Kosten, die man hierzulande aufwenden müsste aus dem Boden - und bekommt es dazu noch in den Farben seiner Wahl.
Die eingesparte Summe jedenfalls kann man ja auf die hohe Kante legen.
Personalkosten sind in China sicher noch immer um ein zehnfaches günstiger als hierzulande. Damit ködern wir die Kassen, damit sie auch noch die Überfahrt, den Überflug finanzieren.
Wie wir die ganzen Alten nach China bekommen? Oh dafür wird natürlich die Familie eingespannt:
'Opa wolltest du nicht immer mal nach China? Auf den Spuren des großen Marc O Polo wandeln?'
'Du ich hab hier ne tolle Kaffeefahrt für dich gefunden Omi!'
Am Hafen/Flughafen gibts dann eine herzliche Verabschiedung und ihr dürft euren Enkeln später evtl. erklären, warum der Opa auf dem Schiff so verdattert guckt, so scheinbar gar nicht erfreut über die nahende Kreuzigungsfahrt, oder den Flug ins Bermuda Dreieck. Hatte aber auch wirklich keinen Abenteuergeist, der Oppa.
Und Omi kam von ihrer Kaffefahrt irgendwie komischerweise nie wieder.
In China indes freut man sich so, dass man für wenig Geld europäische Hintern blankputzen darf, dass die, die bei der Ankunft noch am Leben sind mit Blumenketten und einem kleinen Umtrunk begrüßt werden. Punsch mit Ko-Tropfen. Das verschafft Zeit, die, die's nicht geschafft haben angemessen zu entsorgen und da Bürokratie in keinem Land, wie dem Unsren dermaßen groß geschrieben wird, zahlen die Kassen noch ein halbes, bis dreiviertel Jahr die Unterbringungs- und Versorgungskosten.
Von all dem Geld auf der hohen Kante wird das Heim dann in eine 7Sterne Kurklinik für russische Millionäre umgewandelt, die zu Werbezwecken abfotografiert und auf Hochglanzflyern gedruckt nach Deutschland geschickt wird.
Die Alten jedoch haben davon nix mehr, die wohnen inzwischen gemütlich in Containern, die die Hafenmeisterei ausgemustert hat.
Also falls es euch irgendwann mal wieder juckt zu sagen: Das interessiert mich grad so viel als wenn in China ein Sack Reis umfällt: Es könnte der Milchreis sein, der eurer Mutter, eurem Großvater oder eurer Tante zum Abendessen hätte serviert werden sollen.

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Ethik und so...

Das Praktikum ist nu vorbei und gestaltete sich lehrreich. Man sollte nich meinen wie viele Kämpfe man so mit sich ausfechten kann innerhalb von ein paar Stunden. Oder gar viele Bücher man schon schreiben könnte über das Leben anderer Menschen.
Mein Eindruck: Wir hören einander überhaupt nicht mehr zu, oder genau hin. Das ist schade, denn es verliert sich so viel an Geschichte, an Hintergrundinfo oder manchmal auch an echter Emotion.
Bauchgrimmen verschaffte mir die Feststellung, dass viele Familien sich in einer besonderen Sache angleichen, so dass nach außen hin der Eindruck entstehen könnte, das sei NORMAL so. Ich spreche hier insbesondere von finanziellen Aspekten. Da werden Immobilien überschrieben, verkauft und die eigenen Eltern allein gelassen. Wieso darf man denn wenn nix mehr zu holen ist nicht auch im Kreis seiner Familie in Würde alt werden? Das ist so schockierend!
Das Verhalten derer, denen man eigentlich vertrauen können sollte zieht den Menschen noch mehr herunter.
Es gibt Dinge die ich nachvollziehen kann: Wenn jemand keine Angehörigen mehr hat und sich selbst in Gefahr bringt, dann ist er in einem Pflegeheim gut aufgehoben.
Aber den Menschen, der einen aufgezogen hat, einem eine solide Basis fürs eigne Leben geschaffen hat allein lassen?
Ersteres ist irrsinnigerweise viel seltener der Fall.
Ich find's nicht normal alte Menschen zum Sterben abzugeben, nur damit man sich damit selbst nicht auseinandersetzen muss, damit das alles schön weit weg vom selbst passiert. Wir sind ja alle ach so rein und Sterben, das ist ein unangenehmes Thema, das lassen wir schön außen vor. Nein, statt dessen fahren wir lieber noch in Urlaub vom Geld das wir vorher so abgezwackt haben...
Ach mann ... sry aber manchmal könnt ich mich echt vergessen bei den Ungerechtigkeiten, die diese Welt so auffährt...

Habt einen entspannten und schönen Abend!

P.S.: Ich geh niemals in ein Altenheim!

Viele, liebe Grüße,
N.